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Urs Blaser
Künstlerischer Leiter / Regisseur
Urs Blaser wurde 1961 als Sohn eines Swissair-Angestellten in Zürich geboren Den Großteil seiner Kindheit verbrachte er in Karachi/Pakistan und Beirut/Libanon. In Beirut besuchte er die deutsche Schule. Vermutlich sind es die Erfahrungen mit dem Schultheater in Beirut die in ihm die Begeisterung für das Theater geweckt hatten.
1974 in die Schweiz zurückgekehrt, gründete er im Alter von gerade mal 13 Lenzen die Kammerspiele Seeb. Bis heute ist er geistiger Vater und treibende Kraft dieses Theaters vor den Toren von Zürich. Das Kleintheater wurde zusammen mit ihm "erwachsen". Bereits Mitte der 80er Jahre wurde aus dem Jugend- und Laientheater ein professionelles Theater, das sich heute zu den führenden Kleintheatern in der Schweiz zählen darf. Verschiedene Schweizer und deutschsprachige Erstaufführungen unterstreichen die Bedeutung der Kammerspiele Seeb.
Nach über 30 Jahren in der legendären Theaterscheune in Seeb hatte er zusammen mit seinem Bruder Beat und unzähligen Helfern diesen Kraftakt wiederholt und in Bachenbülach ein altes Fabrikgebäude zu einem neuen Theater im bewährten Stil umgebaut.
Die lange Serie erfolgreicher Produktionen für die Kammerspiele Seeb fand 2006 mit der Eröffnung des neuen Hauses in Bachenbülach ihre Fortsetzung.
Sein Handwerk erlernte der Regisseur und Intendant der Kammerspiele Seeb als Regieassistent und Schauspieler u.a. bei Fritz Schäuffele und vielen namhaften Theaterregisseuren. Sein letzter – und nach eigener Aussage prägender Lehrmeister – war Jón Laxdal, mit dem er von 1986 bis 1996 intensiv zusammenarbeiten durfte und sein Handwerk perfektionierte. Durch die gründliche Theaterarbeit erwarb er sich ein umfangreiches Fachwissen.
Er hat sich im Verlauf seiner Tätigkeit als Regisseur besonderes Ansehen mit Inszenierungen von Musicals und sensibel geführten Regiearbeiten im Sprechtheater erworben. Allein für die Kammerspiele hat er weit über 50 Inszenierungen realisiert. Zu seinen wichtigsten zählen: "Frankie und Johnny“, „Mississippimelodien“, „Mr. Pilk's Madhouse“, und mit über 100 Vorstellungen „Die Frau in Schwarz“.
Im neuen Haus überraschte er das Publikum mit seiner Inszenierung des Musicals „Why Not“, bewies sein Talent mit feinfühligen und mutigen Regiearbeiten zu den Stücken „Lantana“, „Lola Blau“, „Die Szene“, „Revanche“ „Das Orangenmädchen“, "I Love You, You Are Perfect, Now Change", „Die 39 Stufen“ mit 100 ausverkauften Vorstellungen im eigenen Haus und einer einmonatigen Laufzeit am Theater am Hechtplatz in Zürich. Es folgten „King Kong“, „Der Vorname“, „Sechs Tanzstunden in sechs Wochen“, „Ladies Night“, „Rose und Walsh“, „4 nach 40“. Zum 45 Jahr Jubiläum der Kammerspiele inszenierte er den Klassiker „Der Tag, an dem der Papst gekidnappt wurde“ mit Walter Andreas Müller in der Titelrolle. Die Produktion erhielt 2019 den Prix-Walo für die beste Bühnenproduktion.
Nebst der künstlerischen Leitung des Theaters ist es ihm ein Anliegen, pro Spielzeit mindestens eine Produktion selber als Regisseur auf der Bühne umzusetzen.